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Aus dem Bezirk Mitteldeutschland vom 2. September 2006:

Jugendtag Erfurt: Das Konzert

Unter dem Motto „Eine musikalische Weltreise“ gestalteten die Bezirkschöre und -orchester der Bezirke Erfurt, Gotha und Meinigen, sowie das Blechblasorchester der Gebietskirche Sachsen/Thüringen ein Konzert als Auftakt zum Jugendtagswochenende in Erfurt.

„Wir freuen uns auf all’ die Gäste“, so Tobias Kloss (30). Gemeinsam mit Markus Schütz (24) steht er im Foyer der Messe Erfurt und schlürft noch einen Kaffee, bevor es in etwa 15 Minuten los geht. Der Kaffee wirkt ganz und gar nicht beruhigend. „Sicher freuen wir uns auf das Konzert, aber die Anspannung ist groß!“ Geprobt haben die Sänger und Sängerinnen etwa sechs Monate lang, mindestes einmal im Monat.

Jens Koch und Heike Freitag, die als Jugendbetreuer angereist sind, erwarten von dem Konzert viel Freude für sich und finden es klasse, dass ein solches Wochenende für die Jugend möglich geworden ist.

Kurz vor knapp! Henry (19) und Daniel Nahrstaedt (21) stehen noch ganz "leger" vor der Halle und ziehen an ihren Glimmstängeln. Sie wollen sich vom Programm des Nachmittags überraschen lassen. Für die Beiden ist es keine Frage gewesen, den Weg aus dem etwa eine Stunde entfernten Meiningen auf sich nehmen, um das Konzert zu hören. „Klar, da müssen wir hin“, so Henry.

Standing Ovations

„Ich bin völlig überrascht, wen habt ihr denn erwartet?“ So begrüßt Bezirksapostel Wilfried Klinger die rund 4.000 Zuhörer in der vollbesetzten Messehalle. Diese begrüßen ihren Bezirksapostel spontan mit tosendem Beifall und Standing Ovations.

„Herzlich Willkommen zum Jugendtag 2006 in einer der schönsten Städte Deutschlands“, schmunzelt Bezirksapostel Klingler. „Fast 1250 Jahre hat es gedauert, bis ein Jugendtag hier in Erfurt stattfindet, das geht in die Geschichte ein“, erklärt er weiter und erinnert so an das anstehende Stadtjubiläum.

Bezirksapostel Klingler wünscht allen Teilnehmern des Jugendtages, dass sie diesen als eine Welle der Freude empfinden, die nun durch die nächsten zwei Tage führen soll.

Bunt gemischt

Chor und Orchester bieten ein abwechslungsreiches Programm, die Zuhörer sind begeistert. Immer wieder gibt es tosenden Beifall. Markus Weyh, der durch das Programm des Konzertes führt, erklärt die eigene Geschichte und Herkunft eines jeden Stückes. Für besondere Begeisterung sorgen Vater und Sohn, Hartmut und Ingo Geppert. Beginnen sie das Stück von C.E. Graf „Duo economique“ zunächst auf zwei Geigen, müssen sie später mit nur einer auskommen. Eine Geige ist auf einmal „irgendwie defekt“. Kaum vorstellbar, doch die beiden Violinisten bringen es fertig, dieses flotte Stück hintereinanderstehend auf nur einem Instrument zu spielen. Alle Konzertteilnehmer sind fasziniert und es gibt ohrenbetäubenden Applaus.

Die Reaktionen auf altbekannte Lieder wie „Wer hat dich du schöner Wald“ sind jedoch etwas durchwachsen. Sichtlich amüsieren sich einige Jugendliche und schmunzeln. Aber ja, wo der Thüringer Wald doch so dicht vor der Tür liegt, kann sicher auch einmal ein zur Heimat passendes Lied an einem Jugendtag gesungen werden.

Für besondere Begeisterung bei Publikum und Sängern sorgen die schwungvollen Gospels und Spirituals. Alle Sänger waren mit vollem Körpereinsatz dabei.

Eine weitere Besonderheit in diesem Konzert ist sicherlich auch der Beitrag des zwei Frauen und ein Mann starken Erfurter Gebärdenchores. Wer sich bei dem vorerst letzten Stück an Indiana Jones erinnert fühlt, liegt richtig.

Kein Ende

Im Anchluss spielt das Orchester „Zu dem Berg der Seligkeiten“ von S. Ruchser. „Bewusst ruhig wollen wir nun das Konzert enden lassen“, so Markus Weyh. Der Chor trägt kraftvoll und bewegend von J. Bankson das „Unser Vater“ im Lied vor...

Genau 3 Minuten und 10 Sekunden dauert der Beifall, mit dem sich die Zuhörer bei Chor und Orchester für das Konzert bedanken. Der Moderator gibt nun noch weitere Hinweise zum Ablauf des Abends. „Da nicht alle gleichzeitig zum Abendessen können, findet nun ein Rahmenprogramm statt.“ Unter anderem können sich Jugendliche rund um das Thema „Bewerbungen“ oder etwa über das vielschichtige Thema „Drogen“ informieren. „Hiob“, so lautet der Titel des Films, in dem die biblische Geschichte in die Gegenwart projiziert wird.

Am Ende sind die Zuschauer sicher: Den fünf Dirigenten Frank Anschütz (Männerchor), Thorsten Engelmohr (Orchester), Frank Müller (Chor & Orchester), Hartmut Geppert (Chor & Orchester) und Ronald Keilig (Blechbläser) ist es gelungen, ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Konzert zu gestalten.

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